leben des galilei

bertolt brecht & hanns eisler

foto: felix grünschloss / badisches staatstheater

 

Der Naturwissenschaftler Galileo Galilei macht durch ein von ihm verbessertes Fernrohr Beobachtungen, die, wie es scheint, die Lehren des Kopernikus und dessen heliozentrische Weltbild beweisen können. Galilei sieht mit seinen eigenen Augen, wie alles darauf hindeutet, dass das geozentrische Weltbild der Kirche, nach welchem die Erde und der Mensch als Mittelpunkt der göttlichen Schöpfung das Zentrum des Universums ausmachen, nicht der Wirklichkeit entspricht. Obwohl er ein gläubiger Mensch ist und weiß, dass die Verbreitung der kopernikanischen Lehren mit der Todesstrafe bedroht ist, forscht er weiter, entwickelt und manifestiert neue Maßstäbe der methodischen und empirischen Forschung. Dadurch wird weniger der Mensch Galileo Galilei zur Gefahr für den Machtanspruch der Kirche, als die Wissenschaft selbst. Denn Menschen können weggesperrt, mundtot gemacht oder, ganz im Stile der Inquisition, verbrannt werden. Doch das gottgegebene Weltbild wird nun durch die wissenschaftliche Beweisführung herausgefordert und erschüttert, Fakten stehen im Widerspruch zu Dogmen und Meinungen, der Wille zur Wahrheitsfindung widersetzt sich dem Wahrheitsanspruch. Also wird Galilei, der Prototyp des modernen Wissenschaftlers, von der Inquisition mit Folter und Tod bedroht und muss auf zeitlose, gewissermaßen ganz aktuelle Weise, schmerzlich miterleben, wie Fakten und Beweise unbeachtet oder wirkungslos bleiben, und wie der Glaube an eine Wirklichkeit über das Wissen obsiegt.

Unter den Eindrücken der Novemberpogrome in Deutschland und dem Großen Terror in der Sowjetunion begann Bertolt Brecht 1939 im dänischen Exil die Arbeit an seinem epischen Stück. Anhand der historischen Figur des Wissenschaftlers Galilei, thematisiert Brecht das Dilemma des modernen Gelehrten, Wissenschaftlers und Intellektuellen: Die Abwägung zwischen dem eigenen Wohl und der gesellschaftlichen Verantwortung.

 

mit

Lucie Emons

Claudia Hübschmann

Frida Österberg

Jens Koch / Heisam Abbas

Gunnar Schmidt

Jannik Süselbek
Rumo Wehrli / Jannik Görger

 

Regie Ronny Jakubaschk

Bühnenbild Pascal Seibicke

Kostümbild Hanna Peter

Musik & musikalische Einstudierung Johannes Hofmann

Dramaturgie Hauke Pockrandt

 

Premiere am 05. November 2002

Badisches Staatstheater Karslruhe

 

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