Wie kann man einen angemessenen Ausdruck für seine Liebe finden? Wie das gemeinsame Leben gestalten? Wie kann man zusammen glücklich werden? Kann man überhaupt in einer Partnerschaft
miteinander leben und welche Kompromisse sind dafür nötig?
Chris und Gitti, zwei Mittdreißiger, verbringen ihren Urlaub im Haus von Chris’ Eltern auf Sardinien. Chris ist Architekt, Gitti arbeitet für ein Musik-Label, beide ringen orientierungslos
um ihr Glück. In diese Unsicherheit tritt ein zweites Paar hinzu: Hans und Sana. Auch er ist Architekt, erfolgreicher als Chris, aber ein furchtbarer Angeber und Zotenreißer, sie ein angepasstes
Mäuschen, das als Modedesignerin arbeitet.
Die Begegnung mit diesem anderen Paar wird für Gitti und Chris zum Spiegel der eigenen Beziehung, und sie beginnen sich vor den immer dringlicher werdenden Fragen in Infantilität und
Albernheiten zu retten; vielleicht auch deshalb, weil sie eigentlich befürchten, dass der Andere sie nicht so lieben könnte, wie sie sind. Und beide verbindet die Sehnsucht, die eigene Beziehung
neu zu erfinden. So fangen Chris und Gitti an, das Glück des anderen Paares zu imitieren.
Alle anderen, die Theaterfassung des Films von Maren Ade, der 2009 auf der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde, ist ein Stück über die Liebe. In einem
klugen Wechsel von traurigen und komischen Szenen gelingt es der Autorin mit feinem Gespür, Miniaturen des Zusammenlebens einzufangen.
premiere am 19.04.2013, Theater Bielefeld
regie: ronny jakubaschk
bühne und kostüme: matthias koch
musik: anna bauer & johannes hofmann
dramaturgie: franziska betz
gitti: felicia spielberger
chris: lukas graser
sana: julia friede
hans: guido wachter