Diesem Lustspiel liegt wahrscheinlich ein historisches Faktum, worüber ich jedoch keine nähere Auskunft habe auffinden können, zum Grunde. Ich nahm die Veranlassung dazu aus einem Kupferstich,
den ich vor mehreren Jahren in der Schweiz sah. — Heinrich von Kleist
Heinrich von Kleist, sein zweihundertster Todestag 2011 und: die Schweiz. In die Schweiz reist Kleist, um sich einen Bauernhof zu kaufen, damit er künftig das Landleben geniessen kann. Dazu ist
es nicht gekommen – doch es kommt in der Schweiz zu einer folgenreichen Wette unter Freunden. Schafft er es, in Anlehnung an den hier entdeckten Kupferstich eine Komödie zu schreiben? Kleist, der
ewig geplagte Wahrheitssucher – und eine Komödie?
Er schafft es. Und er mischt sie gekonnt mit eben seinem Thema: Der Wahrheit. Was ist hier passiert in jener Nacht, in der ein Mann in der Kammer von Eve einen Krug zerbrochen hat? War Ruprecht
der Täter, wie Eves Mutter Marthe behauptet? Und warum gelingt es dem Dorfrichter just in diesem Prozess, zu dessen Beobachtung eigens ein Gerichtsrat angereist ist, so wenig, die
widersprüchlichen Zeugenaussagen zu moderieren?
Eine richtige Kriminalkomödie mit ausgefeilten Charakteren, fantastischen Sprachspielen und unglaublichen Gratwanderungen zwischen Lüge und Wahrheit ist das Ergebnis einer Schweizer Wette
geworden.
regie: ronny jakubaschk
bühnen- und kostümbild: matthias koch
musik: johannes hofmann
premiere am 09.12.2011, theater basel