Das klingt irre? Ist es auch. Vor allem, wenn man das wie am Theater Konstanz in eine temporeiche, absurde Groteske packt. Regisseur Ronny Jakubaschk, der zum ersten Mal in Konstanz inszeniert, knallt eine lustvolle Farce auf die Bühne. Mit Musical-Einlage, Comic-Nuancen und genauer Figurenzeichnung. Und er verliert dabei nie die Tiefe, die es braucht, damit das Stück lebt und nicht nur lustig oder überkorrekt dahinplätschert. (...). Großen Anteil daran haben auch die Schauspielerinnen und Schauspieler. Allen voran Ulrich Hoppe als alter, altkluger Bub Hase. Linkisch, schräg, wissend steht er immer irgendwie daneben, liest "Per Anhalter durch die Galaxis" und gehört eben doch mitten in diese Familie hinein. Dass die nicht in Sozialkitsch abdriftet, liegt auch an Jana Alexia Rödiger als resolute, feinfühlige Mama Hase. Und an Jakubaschks Inszenierung, die zwar die Familie feiert, aber mit kritischer Distanz. (…) Immer wieder epische Momente zwischen schriller Farce. (…) Was wichtig ist, klingt zwischen all dem großen Spass an. Mit seiner Inszenierung gelingt ihm der Spagat zwischen Sozialkitsch, Herzenswärme, Unrechtsstaat, Komödie.

Julia Nehmiz, nachtkritik

 

 

Das Theater Konstanz bringt es jetzt auf die große Bühne, und – liegt es wirklich am Stück? Oder an der überragenden Hauptdarstellerin dieses Abends? – jedenfalls scheint es so, als hätte es schon immer dort hin gehört: genau in diese von nachtblauen Vorhängen so lauschig eingehüllte Wohnstube, mehr Familienhöhle denn Familienhölle (Bühne: Annegret Riedinger). (…) Unter der Regie von Ronny Jakubaschk zumindest rückt vielmehr dessen Mutter ins Zentrum allen Geschehens. Jana Alexia Rödiger gibt sie als vor Energie nur so sprühende, ständig alles und jeden umsorgende Managerin des Alltags. Eine „Mama Hase“ der Marke Duracell also, nur dass statt einer schnöden Batterie ein schier unerschöpfliches Reservoir an Menschenliebe die Stromzufuhr garantiert. (…) Ulrich Hoppe spielt diesen kosmischen Fremdkörper im irdischen Familienchaos mit ganz wunderbar naiver Anmut. (…) Patrick O. Beck gefällt in dieser Rolle mit rauer Herzlichkeit, wie überhaupt alle Darsteller die ihren Figuren innewohnende Ambivalenz aus dem Leiden an der Familie einerseits und der Zuflucht in derselben andererseits höchst eindrucksvoll zur Geltung bringen. (…) Familie als Keim der Hoffnung, nicht als Brutstätte von Gewalt. Das ist doch zu schön, um wahr zu sein? Vielleicht. Aber nach einem Abend mit so viel Witz und Wärme wollen wir uns diesen Glauben nicht mehr nehmen lassen. Johannes Bruggaier, Südkurier

spieltermine 24/25

 

luzern

richter und henker

25.,27.09.

04., 13.,20.,26.10.

02.,11.,16.,26.,28.11.

06.12.

09.,12.01.

 

konstanz

hase hase

22.,24.,29.,30.11.

07.,11.,13.,14.,17.

18.,19.,31.12.

 

ulm

mutter courage

16.,24.01.

01.,09.,15.,16.,19.

26.02.

08.,20.,30.03.

04.04.

 

halle

samuel w

29.09.

 

halle

sie sagt er sagt

02.03.

 

meiningen

asyl im paradies

08.,12.,18.10.

24.11.

27.12.

20.02.

10.04.

 

karlsruhe

galileo galilei

13.,21.11.

05.12.

24.,25.02.

 

hannover

zwei herren

27.09.

11.10.

15.11.

 

karlsruhe

effingers

06.,10.,23.11.

15.,28.12.

07.,22.01.

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07.,30.03.

 

hannover

wir kommen

10.05.